Vigeland Park

Am Brunnen vor dem Tore...

Am Brunnen vor dem Tore…

Der Samstagmorgen erwartet mich mit einem leichten Brummschädel. Von den zwei Bieren gestern Abend? Oder Wetterumschwung? Nach einem üppigen Restefrühstück mit Wurst, Käse und zwei Spiegeleiern habe ich den Endruck es wird besser, aber die Kopfschmerzen holen mich im Laufe des Tages wieder ein. Zuerst fahre ich mit der Fähre zum Rathausplatz und gehe zum „Museum of Contemporary Art“. Macht am Samstag erst um 12 Uhr auf. Eine halbe Stunde in der Sonne am Brunnen vor dem Museum warten macht gar nichts. Neben mir sitzt eine Chinesin mit ihrem Sohn und wartet auch. Wir kommen kurz ins Gespräch. Sie kommt aus Shanghai und lacht als ich ihr erzähle, dass ich sie sofort für eine Chinesin gehalten habe. Koreaner und Japaner seien bestimmt zu konservativ, als das eine Mutter alleine mit ihrem Sohn verreist.

Comic Container #1

Comic Container #1

Comic Container #2

Comic Container #2

Die zeitgenössische Kunst gefällt mir (heute) nicht so besonders. Nichts, was mich begeistert. Das kommt eher selten vor. Alles irgendwie düster und bedrückend. Vielleicht auch mein Kopf. Danach gehe ich ins „Museum for Architecture“. An der Kasse werde ich gefragt, ob ich Architekt sei. Nur „Naval Architekt“, erwiedere ich. Der junge Mann an der Kasse ist so nett, mir den Eintritt zu erlassen. In einem Architekturmuseum war ich noch nie. Eigentlich wie ein Schiffahrtsmuseum, nur eben Modelle und Zeichnungen von Gebäuden. Alles ziemlich rechteckig, bis auf eine lebendig und formschön gestaltete Feuerstelle für einen Kindergarten. Naja, mein Kopf heute. Über Rathausplatz, Aker Brygge und Tjuvholmen gehe ich die Hafenpromenade am Terminal der Oslo Fähre und am Frognerkilen Yachthafen zurück in Richtung Bygdöy. Ob sie an der Bootstanktstelle einen Ersatz für meinen leicht lädierten Großschotschäkel haben? Leider nein, dann muss es erstmal noch so gehen. Entlang der Promenade finde ich noch zwei weitere der „Comic-Container“, die wir schon im Frühjahr fotografiert haben, als ich mit Enja und Mara mit der Color-Line hier war. Witzige Idee. Im KIWI Supermarkt in Skojen kaufe ich noch ein paar Dinge ein. Nachdem sich die letzten vierzehn Tage Walter ums einkaufen und kochen gekümmert hat, muss ich mich jetzt wieder selbst organisieren. Nach dem Abendessen und nachdem ich zwei Ibuprofen eingeworfen habe, bin ich um kurz vor 9 Uhr im Bett.

Dabei muss ich an meine Beiden denken...

Dabei muss ich an meine Beiden denken…

Am Sonntag geht’s dem Kopf wieder besser. Noch etwas lesen, duschen, frühstücken, aufklaren. Als ich langsam fertig bin und los will in die Stadt, fängt es an zu regnen. Wo kommt das denn her? Sollte heute nicht nur die Sonne scheinen? Das Regenradar sagt, gegen 12 Uhr hört es wieder auf. Dann kann ich noch ein paar Postkarten schreiben, bevor ich zum „Vigeland Skulpturenpark“ starte. Ich war schon soo oft dort, bestimmt komme ich mit dem gleichen Satz Fotos wieder. Wie Vigeland das Leben von Kindheit bis ins hohe Alter dargestellt hat, die Liebe zwischen Kindern und Eltern, die erste Liebe zwischen Jugendlichen und die Verbundenheit alter Paare ist einfach wunderschön.

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