Noch Kleiner Segeln

Regatta im kleinen Tank der HSVA

Modellboot Regatta im kleinen Tank der HSVA

Seit fünf Jahren veranstaltet die Hamburger Firma Becker Marine Systems den „Twister Cup“ mit Modellsegelbooten vom Typ AC60. Die erste Regatta fand auf dem Dorfteich in Scharmbek (in der Nähe von Winsen) statt, und im Winter werden die Wettfahrten im kleinen Schlepptank der HSVA durchgeführt. Die Firma stockmaritime, die diese Modellsegelboote vertreibt, stellte auch diesmal wieder die Windgeneratoren (ohne die wir im kleinen Schlepptank nicht segeln können) und war als Regattaleitung und Werkstatt-Team vor Ort.

NewsWave II mit Hans-Uwe Schnoor

NewsWave II mit Hans-Uwe Schnoor an der Pinne

Teilnehmer sind Kunden von Becker (und der HSVA), überwiegend Reedereien, die auf ihren Schiffen Becker Ruder und Düsen / Finnen zur Energieeinsparung einsetzen und denen Becker ein Modell im Design und mit dem Logo der jeweiligen Firma zur Verfügung gestellt hat. Die Liste der Teams liest sich wie das „who is who“ der Schifffahrtsbranche: Reederei H. Schuldt, Norddeutsche Vermögen, E.R. Schiffahrt, Rickmers Line, Peter Döhle Schiffahrts-KG, Mediterranean Shipping Company MSC, CMA CGM, Reederei NSB, Wallenius, Wilhelmsen, Carnival Cruise Lines, DFDS Tor Line, Grieg Shipping, Spliethoff, MPC, Hapag Lloyd, Ahrenkiel, Oldendorff, Essberger und noch viele andere.

Design von Rumpf und Segeln von stockmaritime

Design von Rumpf und Segeln von stockmaritime

Die Regattabahn ist etwa 40 m lang (mehr können die Windmaschinen nicht bestreichen) und 5 m breit. Die Startlinie liegt auf halber Länge zwischen Luv- und Leetonne und der Kurs besteht aus mehreren „Up“ and „Downs“. Zur Luvtonne hin wird es immer windiger und hin zur Leetonne wird der Wind immer schwächer. Die Kunst ist es, an der Luvtonne mit genügend Reservehöhe anzukommen, rechtzeitig die Segel zu öffnen und dann halben Winds die Tonne zu runden, damit der Großbaum nicht durchs Wasser schleift und ein weiteres Abfallen verhindert. Wer das nicht drauf hat, prallt ungebremst gegen die Tankwand und verliert wertvolle Meter. Mit 8-9 Booten (es wird in zwei Gruppen gesegelt) auf der Bahn ist es, insbesondere in der Vorstartphase, ordentlich eng im Becken und es ist erstaunlich, wie viel Adrenalin dabei produziert wird. Immerhin will man ja, genauso wie in echt, mit freiem Wind auf der günstigen Seite starten. Man muss der Konkurrenz ausweichen und mancher kämpft dabei mehr mit der Fernsteuerung als mit den Vorfahrtsregeln. Gerade wenn die Boote auf den Steuermann zukommen ist es nicht so leicht, instinktiv zu reagieren, da das Boot dann ja „spiegelbildlich“ reagiert, als wenn man in Fahrtrichtung blickt. Insgesamt hat es sich bewährt, sich aus allen Kollisionen herauszuhalten, auch wenn die Vorfahrtsregeln einem gerade Recht geben. Ein kleiner Umweg oder eine extra Wende kosten nicht so viel, als wenn man mit seinem Kollisionsgegner mit den Masten verhakt langsam nach Lee treibt und es Minuten dauern kann, bis man die Boote wieder klariert hat und zurück auf der Bahn ist.

Zwischen den Regatten ist immer Zeit für ein Schwätzen bei Kuchen oder Bockwurst, und die vielen Kinder, die ihre Papi’s begleiten, können dann auch einmal ausprobieren, wie sich das Modellboot segelt. Auch zum neunten Mal wieder ein gelungenes Highlight in der ansonsten Segellosen Zeit.

Photos von Hans-Uwe Schnoor (c).

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