Faber+Münker Service

„Mmmh, heute pfeift es hier immer noch“, denke ich, als ich wach werde. Erstmal gemütlich frühstücken, noch ein bißchen Zeitung lesen. Aber segeln will ich heute doch. Wird schon gehen. Vorsichtshalber baue ich mal die kleine Fock dran. Vor dem Wind aus der Förde raus, dann Kurs Nord. Rückseitenwetter, WSW 5, in Böen etwas mehr, 8-8.5 kn, das läuft ja super.

8-8.5 kn, manchmal 9 kn, einmal 9.8 kn...

8-8.5 kn, manchmal 9 kn, einmal 9.8 kn…

Ich denke an Digger, der vor ein paar Tagen bei 2 Windstärken den Alsensund „runtergefockt“ ist. Für ihn war das entspannt. Für mich wäre das Stress pur, so vor dem Wind irgendwo hinzutreiben, ohne Großsegel, ohne Spi. Heute segele ich – naja, vielleicht nicht entspannt – heute ist Spaßsegeln. In den Böen über 9 kn laufen, das macht doch irren Spaß! Vor mir wird eine Bavaria schnell größer. Mindestens so groß wie SNAEDIS. Zu dritt oder zu viert an Bord, Rollvorsegel, Rollgroßsegel, und die MOTOREN bei dem Wind in Richtung Schlei. Ich fühle mich wie ein Dinosaurier. Sind das die Segler von heute? Viele Traditionssegler kommen von vorne, die fühlen sich heute auch wohl bei dem Wind. Ich Fotografiere unsere Bugwelle bei der Rauschefahrt, und die brechende Heckwelle. Nur Geil!

Nur Geil!

Nur Geil!

Eine große Najad kommt mir entgegen. Stagfock und 2 Reffs. Das Gefühl hatte ich auch schon, das ich ungerefft nicht zurücksegeln kann. Vor Schleimünde gehe ich an den Wind und stecke das 1. Reff, und gleich auch noch das 2. Reff ein. Ich muss mir dringend mal Markierungen ans Großfall machen, damit ich das Fall gleich so weit fiere, um den Reffhaken einhängen zu können. Ich kann Einhand doch nicht noch 1000 Mal von vorne nach achtern laufen. Hoch am Wind kann ich auf dem anderen Bug fast 210 Grad fahren, dann komme ich mit 180 Grad bequem in die Kieler Förde zurück. Die neue „Alexander von Humboldt“ läuft aus der Eckernförder Bucht aus, schön! Weit von Lee kommen die Teilnehmer der Rund Ärö Regatta, heute von Marstal, zurück in die Kieler Förde. Na, die haben heute auch ihren „Spaß“ bei dem SW gehabt!

Zurück im Hafen stelle ich fest, das ich beim Reffen ein kleines Stück das Vorliek vom Großsegel eingerissen habe. Blöd! Zum Glück ist Uli Münker vom Kieler Segelmacher Faber+Münker bei sich an Bord. Netterweise nimmt er das Großsegel mit, und wenn es fertig ist legt er es an Bord zurück. Das nenne ich einen Service 🙂

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