Absegeln auf der ENTE

Die ENTE ganz links im Bild, beim Start

Vor 14 Tagen war ich mit Freunden auf der Förde unterwegs und beim Segel bergen tat der Motor mal wieder keinen Mucks. Ganz offensichtlich ein elektrisches Problem am Motorpanel im Cockpit. Ich war so genervt, dass ich zurück im Hafen Heiner fragte, ob auf der ENTE noch ein Platz beim Absegeln frei sei. So kam es, dass ich in diesem Jahr beim Absegeln „um die Wurst“ nicht mit der SNAEDIS, sondern auf der ENTE unterwegs war. Traditionell geht es bei uns im KYC schon seit vielen Jahren zum Absegeln nach Eckernförde, hin mit einer Regatta und zurück jeder wie er will, abends essen wir gemeinsam meist im „Luzifer“ oder auch mal in der „Siegfried-Werft“.

Nach dem Runden der Luvtonne

Am Samstag war wenig Wind angesagt. Morgens war es noch spiegelglatt auf dem Wasser, aber pünktlich kurz vor dem Start um 11 Uhr zeigten sich in der Strander Bucht kleine Kräuselungen auf dem Wasser. Die Regattaleitung hatte die Startlinien in der Nähe der „Faber+Münker“ Tonne ausgelegt mit Kurs zur Kleverberg E als Luvtonne. Langsam versammelte sich das Feld von 27 Booten im Startgebiet. Tuuut! Noch 10 Minuten. Die meisten hielten Sich an der See-seitigen Begrenzung der Startlinie, um auf Backbordbug am Startschiff zu starten. Die andere Seite der Linie war leicht bevorteilt, also durchaus eine Alternative weiter in Lee zu starten. Tuuut! Noch 5 Minuten. Heiners Idee war dann auch, vor dem ganzen Pulk herzufahren und mit freiem Wind ganz in Lee außerhalb des Gedränges zu starten. In Luv deckte die „Kuh“ alle kleineren Boote ab, von Lee kam Peter Hecht mit der SVEA und verlangte Raum, aber wir waren genau bei Null mit freiem Wind an der Linie.

Halben Wind zur Tonne Stollergrund S

Auf der Kreuz hielten wir uns ziemlich auf der linken Seite, aber insgesamt hatte wohl keine Seite einen entscheidenden Vorteil. Die drei Luffe 37 im Feld gingen alle knapp vor uns um die Luvtonne, aber unser Manöver den Spinnaker zu setzen klappte am Besten. Stefan und Antje waren nur zu zwei auf dem SCHRAT und bekamen ihren Spinnaker nicht so schnell zum stehen und dann waren wir vorbei. Knapp in Luv von uns lag Berend Terveer mit der AGLAIA. Entweder hatte Berend die Schot zu dicht, oder sein breiter Downwind Spinnaker war auf dem spitzen Kurs zur Stollergrund S nicht so schnell wie der etwas flachere Spi der ENTE. Jedenfalls fuhren wir Berend in Lee durch. Erstaunlich, dass das unter Spi geklappt hat. Ein ganzes Stück in Luv Birger Brand mit der UDVEIJ, war auch irgendwie langsamer als wir. Bis zur nächsten Tonne konnten wir unsere Position halten. Von der Stollergrund S ging es dann platt vor dem Laken zur Mittelgrund E. Auf halber Strecke kamen die drei Luffe 37 von achtern auf, aber dann fielen sie wieder zurück.

Skipper Heiner

Vor uns die „Kuh“ und einige andere größere Boote konnten sich auch nicht so recht von uns absetzen. Von der Mittelgrund E zur Warngebiet 8a würde der Wind sehr spitz kommen. Was machten die Boote vor uns? Die „Kuh“ nahm den Spi weg, LUTZIFER versuchte es mit Spi, aber es sah nicht so aus, dass sie die Höhe halten konnten. Vor der Tonne noch eine Halse, Vorsegel klar für Steuerbord-Bug, Vorsegel hoch, Spi weg, perfekt. Zu unserer Überraschung hatte die Regattaleitung die Bahn verkürzt und nahm die Zeiten schon an der „8a“. Nach dem „Tuut“ für den Zieldurchgang setzten wir wieder den Spinnaker und segelten vor dem Wind gemütlich in die Eckernförder Bucht hinein. Gegen 16 Uhr waren wir schon im Hafen „am Jaich“ fest.

An den Fallen: Gustav, Vorschiff: Uwe

Abends Siegerehrung nach dem gewohnt leckeren Essen im „Luzifer Eckernförde“. Wir waren natürlich gespannt, wie groß der Vorsprung der großen Boote vor uns gewesen war und ob es für die ENTE nach berechneter Zeit für den ersten Platz gereicht hatte? Die „Kuh“, oft ein Aspirant auf den Gesamtsieg, kam heute berechnet nur auf dem 7. Platz. Und die anderen „Großen“, die vor uns im Ziel waren? Die X-41 auf dem 10. Platz, die Dehler 46 auf dem 6. Platz, die J/120 auf dem 4. Platz und die LUTZIFER (eine modifizierte Bavaria 38 Match) auf dem 2. Platz. Breites Grinsen bei uns am Tisch, „…und die ENTE mit Skipper Hans-Heinrich von Maydell auf dem 1. Platz“. Yeaaah!

Matchrace mit AGLAIA

War der Samstag noch sonnig und spät-sommerlich schön gewesen, zeigte sich der Sonntag für die Rückfahrt eher herbstlich grau. Mit etwas mehr Wind, aber dafür mit einigen Schauern zwischendurch. Auf der Kreuz aus der Eckernförder Bucht hinaus gelangen uns ein paar schöne Fotos von der AGLAIA und nachmittags kam sogar noch die Sonne heraus, die feuchten Segel etwas zu trocken. Wieder ein gelungenes Absegelwochenende. Und das Beste, nachdem ich auf der SNAEDIS die Kontakte und Stecker hinter dem Motorpanel großzügig mit „wet.protect“ eingesprüht hatte, springt der Motor so gut an, wie eh und je…

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