Auf in den Kampf

Vorbereitung auf das mündliche Abi in Mathe

Donnerstag, den 17. Mai

SNAEDIS von der TRIGON aus gesehen

Gestern Abend bereits sind wir am Boot angekommen. Unterwegs sind Papa, meine Schwester Mara, ihre Freundin Louisa und ich. Wir haben unsere IKEA Taschen an Bord getragen und uns einen im Schlafsack abgefroren. Nun haben wir lecker gefrühstückt und uns Brötchen für tagsüber geschmiert, waschen noch schnell Geschirr und Zähne und können uns dann auf den Weg machen. Ansteuern werden wir zunächst mal Marstal. Zwar regnet es den restlichen Tag über nicht mehr, doch es ist recht windig und die Wellen sind auch recht hoch. Sofort nach dem Segelsetzen flitzen wir mit 7 Knoten durch die Wellen. Fast den ganzen Weg nach Marstal sitze ich an der Pinne. Was ein Glück.

Die TRIGON der Segelgruppe der FH Kiel überholt uns

Zwischendurch machen wir ein Reff ins Groß, im selben Augenblich fängt Mara an, Möhrenhexel auszuspucken. Das meiste fängt sie mit ihrem Kragen auf. Den restlichen Tag auf See verbringt sie unter Deck in der Koje zusammen mit der Pütz. Papa leert sie in regelmäßigen Abständen (die Pütz). Das andere Kind kotzt auch, allerdings nicht ganz so ausdrucksvoll und eher geringe Mengen. Also segeln Papa und ich quasi zu zweit – eine gute Übung für den Sommer. Die betonnten Rinne nach Marstal kann man genau hoch am Wind anliegen und wir sind irgendwie das einzige Boot unter Segeln und sorgen für große Aufmerksamkeit. Platz gibt es im Hafen noch viel, doch das Anlegen gestaltet sich schwieriger als gedacht: die Box ist einfach viiiieeeeel zu breit für uns! Strom funktioniert nicht. Die Sicherung knallt sofort wieder raus. Na toll! Aber wir sind ja hart im Nehmen, wir schaffen das auch so! Der Tag endet in ruhiger und entspannter Abendatmosphäre. Und ich versuche mich noch ein wenig auf meine mündliche Mathe Prüfung vorzubereiten 🙁

Freitag, den 18. Mai

Frühstück in Marstal

Die zweite Nacht war schon nicht mehr ganz so kühl. Papa ist ganz stolz: er hat jetzt sogar das zweite Mal bis halb acht geschlafen. Mara weckt dann zu gegebener Zeit den Rest der Crew. Morgendliche Prozeduren werden erledigt und als dann auch die Polster, die gestern wohl irgendwie nass geworden sind, wieder einigermaßen trocken unter Deck liegen, können wir los. Unter Großsegel aus dem Hafen raus und dann mit der Genua 3 die Rinne raus kreuzen. Ich schufte beim Vorsegel dicht holen, der Rest entspannt beim Steuern und Schoten und Backstagen loswefen. Wir fahren zuerst etwas höher, um dann um die Mittagszeit nach Maasholm abzufallen, den Spi zu setzen und zu schlafen. Ein bißchen so wie ein Pferd kurz vorm durchgehen, der Wind kommt nämlich ganz schön spitz und wir sind mit gut 8 Knoten unterwegs.

Ansteuerung der Schlei

Vor dem Eingang der Schlei wird es voll. Wir bergen den Spi, zumindest beim zweiten Anlauf, nachdem Papa mich eingeweiht hat und ich nun auch Bescheid weiß, dass das Bänzeldingbums zum Bergeschlauch runterzuziehen noch belegt ist. Wir werden mal wieder erschrocken von der Seite angestarrt. Egal. Etwas anders als die anderen – aber hey, wer ist das nicht! Slalomfahrt um die Segler, die motoren. Vor der Hafeneinfahrt nehmen wir dann ausnahmsweise mal ganz unspektakulär das Großsegel runter. Einen super Liegeplatz finden wir sofort. Die Boxengröße ist perfekt: ca. 15 cm Platz an jeder Seite, sodass man ohne Probleme und Angst ins Wasser zu fallen die Achterleinen befestigen kann. Darüber, dass wir mal wieder als einziges Boot einen guten Meter hinten aus der Box rausragen, sehen wir geflissentlich hinweg. Wir haben sogar wieder Strom, allerdings nur für Geräte, die direkt an die Kabeltrommel angeschlossen werden. Der Stecker für das Ladegerät war wohl gestern zu lange auf Tauchstation und lässt die Sicherung sofort rausspringen. Auch abtrocknen hilft nicht. Entspannen bis zum Abendbrot. Dann wieder Mathe 🙁

Samstag, den 19. Mai

Bei leichtem Wind von vorn geht es nach Hause

Unser letzter Segeltag ist genauso gut wie der vorige. Das Wetter ist schön, die Sonne scheint und der Wind ist nicht komplett von uns gewichen. Wir frühstücken und machen das Boot klar. Genua raus und dann kann es los gehen. Wir motoren hinter den anderen im Gänse- ähhh was auch immer hinterher, damit wir niemanden erschrecken und zur Verzweiflung bringen, wenn wir die Segel hochziehen und aus der Schlei rauskreuzen würden. An der Ansteuerungstonne also dann endlich das Großsegel hoch und sich vom Regenwasser der Nacht nass machen lassen. Dann die Genua dran basteln und auch hoch damit. Mara meckert, dass wir nur 6 Knoten fahren. Wir probieren noch einmal aus, ob wir das schaffen, mit der entsprechenden Technik unsere Route in eine elektronische Karte einzeichnen zu lassen. Unserer Meinung nach klappt das einwandfrei! Mara wird langsam langweilig und mit der Zeit kommt der böse Wunsch auf, dass ihr doch mal wieder schlecht sein könnte. Klappt nicht! Mittagessen auf dem Wasser. Viel zu schnell sind wir wieder im heimischen Hafen und können und müssen mit dem Einpacken, Aufräumen und Putzen anfangen. Abendessen in Schilksee und den schönen Segeltagen nachtrauern.

Sonntag, den 20. Mai

Sonntagmorgen um 9.00 Uhr kommt Mama und bringt unsere sauberen Sachen mit, die wir zur Konfirmation anziehen. Das erste Mal ohne Brötchen frühstücken und dann auf in die Kirche. Ein schönes Fest! Kaputt und müde dann spät Abends endlich zuhause.

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