Schauerböen, sonst gute Sicht…

Wegen des unruhigen Hafens von Glowe sollte es heute auf jeden Fall weiter gehen. Wetterwelt hatte für tagsüber WSW 6, in Böen 7 mit Schauern über Mittag angesagt, während es die folgenden Tage zwar etwas weniger Wind, aber mehr Regen geben sollte. Das hörte sich doch machbar an.

Gemütlich gefrühstückt, die kleine Fock und das Großsegel mit einem Reff gesetzt, um kurz vor 10 Uhr setzten wir den Kurs auf Rönne ab. Herrlicher Sonnenschein, Wind von achtern, alles gut.

Kurz vor Mittag zogen graue Wolken von achtern auf, und aus grau wurde bald schwarz. Schauerböen, sonst gute Sicht? Schnell noch das zweite Reff ins Großsegel gesteckt, damit sollten wir für Alles gut gerüstet sein. Bei dem hohen Seegang und in den ersten Böen düsten wir mit ausgebaumter Fock die Wellen runter: 11.1 Knoten, nicht schlecht, das hatten wir ja gestern auch schon. Bei der nächsten hohen Welle: 12.4 Knoten, wow, die hohen Wellen bringen es ja wirklich. Ein paar Augenblicke später nahm uns der Wellenkamm einer besonders hohen Welle mit. Wie ein Schnellboot bei höchster Fahrt, mit hoch aufsteigender Bugwelle, einem vibrierenden Ruder und vollem Strömungsabriss am Spiegel und der Heckwelle 3-4 m hinter dem Boot zeigte das GPS 14.2 Knoten an. „Papa, hast Du Spaß?“, fragte Enja, aber das war jetzt nur noch zur Hälfte Spaß, und zur anderen Hälfte unheimlich. Dann die Fock doch lieber auf die andere Seite, um etwas Druck aus dem Rigg zu nehmen.

Nach den Böen fing es an zu regnen und nach einer Stunde wurde aus grau wieder blau. Kurz vor Rönne erwischte uns noch einmal so einer Schauerböe. Kurzes Dankesgebet an den Designer der Avance (Peter Norlin) und den Mastenbauer (Seldén), dass sie dem Boot so ein stabiles Rigg mitgegeben haben.

Mit ausgebaumter Fock liefen wir nach fast genau sieben Stunden bei strahlendem Sonnenschein im Vorhafen von Rönne ein. Hier ist genug Platz, die Segel ohne Seegang nach und nach zu bergen und alle Fender und Leinen zum Festmachen klar zu legen. Im Südhafen finden wir einen Platz an einer Heckboje.

Dieser Beitrag wurde unter 2012 Rund Ostsee abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert