Die drei ???

Gib mir mal die Kamera!

Heute holten wir unsere Sardine schon um halb 10 Uhr aus der Dose. Über Nacht hatte es deutlich abgeflaut und wir lagen nun sehr viel ruhiger im Hafen. Das erste mal auf dieser Reise holten wir die große Genua aus dem Vorschiff. Enja: „Die Genua freut sich bestimmt, dass sie auch mal segeln darf :-)“, „Die Genua ist noch ganz verkrumpelt, die muss sich erst mal aushängen – vielleicht kann ich dich mit deinem Rücken noch dazuhängen, der kann sich dann auch mal aushängen :-p“. Platt vor dem Laken ging es bei 1-2 Bft. in Richtung Ölands Nörra Udde (der Nordspitze Ölands). Zuerst noch mit vier Knoten („Papa, wir dümpeln! Wir waren schon mal 10 kn schneller!“), dann drei Knoten, dann zwei, dann war eine Stunde gar kein Wind mehr.

Dann kam langsam der angesagte Südwind durch. Gute Gelegenheit, die Selbststeueranlage mal auszuprobieren. 2-3 Windstärken, kaum Welle, die Anlage machte ihre Sache wirklich gut, nur gelegentich eine kleine Korrektur, sonst machte sie keinen Mucks, nachdem sie den optimalen Ruderwinkel für den Kurs gefunden hatte. Heute hatte wir frei, wir brauchten nicht zu steuern, statt dessen hörten wir uns ein paar von Enjas ??? (die Drei Fragezeichen) Hörbüchern an und ließen es uns gut gehen.

Die ASTOR läuft aus Visby aus

Nach ein paar Stunden kommt Gotland, und dann auch Visby in Sicht. Eine der großen Fähren läuft aus, später noch ein Kreuzfahrtschiff. Als wir näher kommen, sehen wir, dass es die ASTOR ist, mit der Enja vor drei Jahren mit Oma und Opa eine Kreuzfahrt nach Madeira und zu den Kanarischen Inseln gemacht hat. Ihre Schwester Mara ist in diesem Jahr auch mit Oma und Opa auch auf Krezfahrt, allerdings nach Island, Grönland und Spitzbergen. Die hat gerade eine SMS geschickt, dass sie 10m hohe Wellen gehabt haben und wegen zu viel Eis in Grönland wohl nicht an Land gehen werden.

Abends noch einen Rungang durch die Altstadt. Hier brummt das Leben. Die Straßen sind voll, alle Restaurants noch gut besucht, Life-Musik zu hören, Strassenkünstler sind zu sehen – das Hafenhandbuch hat Recht, wenn es schreibt, die Stadt käme erst morgens zur Ruhe und wäre eigentlich völlig untypisch für Gotland, sondern würde viel besser ins Mittelmeer passen.

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