Kökar

Hinweisschild zum Hafen und Campingplatz

Der Gasthafen Sandvik liegt am Ende der Bucht von Hamnö, einer Halbinsel im Nordosten von Kökar. Nur ein Kilometer entfernt findet man die Ruinen eines Franziskanerklosters, das wahrscheinlich im Jahr 1452 von dem Mönch Per Diekne gegründet worden ist. Das fern gelegene Kloster wurde bald berühmt und war etwa 100 Jahr lang im Einsatz. Die heutige Kirche wurde vor über 200 Jahren über den Ruinen des Klosters erbaut. Neben der Kirche gibt es heute ein kleines Museum, das die verschiedenen Phasen des Klosters und der Kirche zeigt.

Die heutige Kirche am ehemaligen Franziskanerkloster

Die Beschreibung in unserem Handbuch hörte sich so interessant an, dass wir beschlossen heute noch einmal einen Hafentag einzulegen und das ehemalige Kloster anzuschauen. Hafentag, das heißt ja bei uns immer: Ausschlafen bis zum Aufwachen, gemütliches Frühstück, heute auch noch die Reste der Pfannkuchenorgie beseitigen, den Blog auf Stand bringen, Tagebuch schreiben, ja, und dann auch noch eine kleine Prise Sight-Seeing – heute also Spaziergang zur Kirche und zur Klosterruine.

Als ich nach dem Frühstück Enjas Blog-Eintrag „Klötzsche“ lese muss ich herzlich lachen. „Das müsstest Du Deiner Deutschlehrerin Frau Schade schicken, die würde sich bestimmt darüber freuen“, necke ich Enja. „Na, ich weiß nicht“, meint Enja, „vielleicht über die vielen Neologismen.“ Über bitte WAS? o.O „Na, die vielen Wortneuschöpfungen, Papa“ – Na, da würde sich Frau Schade sicher noch mehr drüber freuen 😉

Bevor wir loskommen, noch ein kleiner Schnack mit dem dänischen Nachbarn zur Rechten, der mit uns über den Sinn von Windgeneratoren philosophiert, oder ob nicht Solarkollektoren oder ein Aqua-Generator sinnvoller sein könnten.

Der kleine Altar über deb Klosterruinen

Auf dem Weg zum Kloster kommen wir an den Ruinen einer alten Seemannskapelle vorbei, dann stehen wir vor der Kirche, der man nicht ansieht, dass sie schon vor über 200 Jahren gebaut worden ist. Innen sind die Hölzer in einem leuchtenden Blau abgesetzt, und natürlich fehlen auch die Schiffsmodelle an der Decke nicht. Auffällig ist, dass viele der Grabsteine vor der Kirche offensichtlich neuen Datums sind, die meisten Gräber werden über viele Generationen hinweg benutzt. Von den umliegenden Felsen, die noch etwas höher liegen als die Kirche selbst, hat man einen tollen Blick über das Inselarchipel. Heute ist es wieder ordentlich am pusten und nur wenige Segler sind unterwegs. In das kleine Museum über den Ruinen des Klosters führt ein ganz niedriger Eingang, den Lichtschalter findet man nur tastenderweise links oberhalb der Tür. Eine spärliche Beleuchtung flammt auf, die Augen müssen sich erst an das Halbdunkel gewöhnen. Die Hälfte zur Linken ist besser beleuchtet, dort findet man Schaukästen und Exponate, während die andere Hälfte mehr im Dunkel bleibt. Dort findet man einen kleinen Altar, der wohl auch immer noch von den neuzeitigen Franziskanermönchen benutzt wird.

Die Schären des Aland Archipels

Als wir den Rückweg antreten kommt uns ein Haufen gut gekleideter Menschen allen Alters entgegen und der kleine Parkplatz vor der Kirche steht voller Autos. Oh, was ist denn hier los? Hochzeit, Taufe oder Beerdigung? Für die Hochzeit fehlt anscheinend noch eine Braut, für eine Beerdigung sind die Damen und Mädels zu farbenfroh gekleidet, dann wird es vielleicht eine Taufe gewesen sein.

Ursprünglich hatten wir die Idee, noch ein Stück einen „Hiking Path“ über die Insel zu wandern, aber das Frühstück ist nun schon sooo lange her, das wir dann doch lieber zum Boot zurückgehen und ein frühes Abendbrot machen. Es gibt eine Reispfanne mit Zucchini und Aubergine, die wir bei herrlichem Sonnenschein im Cockpit verputzen.

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