Norrtälje

Zurück in den Stockholmer Schären

Gestern sind wir bei S 2-3 von Mariehamn zurück in die Stockholmer Schären gesegelt. Eigentlich sollte der Wind laut Wettervorhersage mittags auf SE zurückdrehen, aber die Winddrehung kam erst, als wir schon drüben waren. Trotzdem war es ein sehr angenehmer Segeltag, mit einem kleinen Schrick in den Schoten konnten wir die Einfahrt in die Stockholmer Schären am Wind genau anliegen. „Valentin“ hat uns gesteuert, bei dem glatten Wasser sucht er den neutralen Ruderwinkel, bei dem SNAEDIS geradeaus fährt, und muckst sich dann bestenfalls mal, wenn eine der großen Fähren vorbei fährt. Auch die Navigation hier ist total einfach: wenn die Fähren von direkt voraus oder direkt achteraus auf einen zukommen, ist man genau auf Kurs 🙂

Nein, im Ernst – zwar fährt hier eine Fähre nach der anderen hin und her (nach den Tagen in den Alands können wir die Reihenfolge nun auswendig), aber sie legen den Kurs wohl etwas außerhalb der direkten Route, um nicht dauernd den vielen Seglern hier ausweichen zu müssen. Wir haben geträumt, gemalt und „Galgenraten“ gespielt. Diesmal chillen auf dem Wasser. Total entspannend, mal nicht ständig Tonnen abhaken oder suchen zu müssen.

Die kleine Marina in Norrtälje

In den Schären dreht der Wind langsam östlicher, immer mehr und dunklere Bewölkung zieht auf. Eine Stunde vor Norrtälje ist der Wind weg, dafür fängt es an zu regnen. Enja fängt unter Deck schon mal mit den Vorbereitungen fürs Abendessen an, während ich die Dichtigkeit des Ölzeugs teste. Um 19 Uhr sind wir in der kleinen Marina vor dem Restaurant am Hafeneingang fest. Nun schnell noch die Kartoffel-Pastinaken Pfanne fertig gemacht, während es draußen so richtig schön aus allen Kübeln schüttet. Dann sind hinterher wenigstens die Fenster, Deck und Cockpit wieder sauber.

Blick über die Dächer von Norrtälje

Norrtälje ist ein schönes kleines Städtchen. Von der Marina aus geht man durch den Stadtpark am Innenhafen entlang in den Stadtkern. Viele kleine Restarants und Cafés prägen das Bild der Innenstadt und laden zum Verweilen ein. Wir bummeln durch die Fußgängerzone und kaufen im Supermarkt frische Sachen ein. Nachdem wir den Einkauf aufs Boot zurückgetragen haben, machen wir noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt oberhalb des „Pythagoras Industriemuseums“, von dem man einen schönen Blick über die Dächer der Stadt und das Schärenfahrwasser haben soll. Als der Autor unseres Schweden Handbuches dies geschrieben hat, waren die Bäume wohl noch etwas kleiner – speziell vom Schärenfahrwasser sieht man nicht sooo viel. Den Nachmittag verbringen wir beim Postkartenschreiben und im Internet gemütlich an Bord. Mal sehen, wohin uns der Wind morgen hinbringt.

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