Endlich mal nur gerade aus!

Der leere Hafen

Wie jeden Morgen werde ich durch angeguckt werden wach. Papa hat schon geduscht, eine Runde abgewaschen und Milch und Brötchen besorgt. Nach dem Frühstück geh ich dann auch noch mal duschen und Papa kauft während dessen den Rest ein, den wir noch brauchen. Milch, Yoghurt, Äpfel, Tomaten, und vor allem Honig! Dann machen wir alles startklar, gehen am Steg gegenüber noch einmal längsseit um Wasser zu tanken und dann geht’s los. Erst ein kurzes Stück am Wind aus den Schären raus und dann geht es endlich mal wieder nur gerade aus! Nach der ganzen Kreuzerei von gestern im schmalen Schärenwasser kommt uns das sehr gelegen.

Sonne, mach mich braun, äääh warm!

Den Tag über steuere ich fast die ganze Zeit, während Papa sich noch für die Nacht etwas ausruht. Zumindest solange, bis ihn eine Welle von hinten einmal kräftig duscht und sowohl seine Hose als auch seine Jacke und seine Haare nass sind. Mit normaler Reisegeschwindigkeit, also gut 7 Knoten geht es den Tag über Richtung Kalmarsund. Zum Abendbrot brät Papa die restlichen Nudeln mit Rührei an oder versucht es zumindest. Bei den doch recht hohen Wellen, die von Estland rüber kommen, ist das nämlich gar nicht so einfach, die Eier schwappen in der Pfanne rum und wollen nicht fest werden… Aber es schmeckt! 😀

Sonnenuntergang auf See

Langsam tauchen am Horizont erste Schemen von Öland auf, die „Blå Jungfru“ ist schon länger zu sehen. Bis wir neben der Blå Jungfru sind steuere ich noch weiter. Wir beschließen: Abendrot Gutwetterbot! – denn wir haben ja Ostwind, sodass die Wolken im Westen von uns weg gepustet werden. Wir stellen außerdem fest, dass die Sonne hier schon voll früh untergeht. Bereits um halb zehn war sie verschwunden. Ein großer Unterschied zu den Ålands finden wir, denn dort ist es sogar noch eine Stunde später. Nachdem Papa sich warm angezogen hat, tauschen wir mit steuern und ich gehe schlafen, um morgen ausgeschlafen zu sein, wenn wir durch die Schären nach Karlskrona finden müssen.

Morgens im Kalmarsund – wo sind die Streichhölzer?

Ich bin zum Glück mit einem tiefen Schlaf gesegnet und bekomme dementsprechend eher wenig von der Nacht mit. Lediglich das Ausbaumen der Genua III und die Halsen machen mich wach. Papas Elfenschritte über Deck tragen jedoch dazu bei, dass ich schnell wieder einschlafen kann… 😉 Ich schlafe gemütlich aus und nach einem kurzen Frühstück kann ich Papa wieder Gesellschaft leisten.

Windpark im Kalmarsund

Die weitere Fahrt ist auch eher unspektakulär. Unser geplanter langer Aufschießer bis wir in den Schären links nach Karlskrona abbiegen können klappt nicht, sodass wir doch noch ein kleines Stück kreuzen müssen. Dabei überholen wir sogar noch einen motorenden Belgier, den wir sehr schnell achteraus lassen, als wir abfallen. Kurz vor dem Hafen die Segel runter und dann gibt’s nach dem Anlegen erst einmal ordentlich was zu futtern. Kartoffeln mit totem Fisch und Krabbensalat. Wäsche waschen und von der Nachtfahrt erholen stehen auf dem weiteren Tagesplan.

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