Am 16. März waren Enja und ich zur Fahrtenseglerehrung in Rendsburg eingeladen. Der Segler-Verband Schleswig-Holstein e.V. veranstaltet jährlich eine Ehrung der Gewinner der vereinsinternen Fahrten-Wettbewerbe. Ziel dieser Veranstaltung, zu der auch die Presse eingeladen wird, ist der Öffentlichkeit die Vielfältigkeit des Fahrtensegelns vor Augen zu führen mit allen Facetten zwischen „Wasser-Camping“ und rasantem „Meilen-Fressen“, zwischen beschaulich in bekannten Regionen die Tage genießen oder sportlich weniger bekannte Gebiete erkunden oder gar „dem Teufel ein Ohr absegeln“.
Diese Veranstaltung war uns völlig unbekannt, aber wir waren neugierig und wollten mal sehen, wer dort alles zusammenkommt. Als wir das Auto vor dem Regatta-Verein Rendsburg von 1888 e.V. am Restaurant „Riverside“ abstellen, hält noch ein PKW mit unserem Vereinskameraden Herrn Onnasch und noch zwei Ehepaaren aus vom Yacht Club Strande neben uns. Dann kennen wir ja wenigstens ein paar Segler hier.
Die meisten Anwesenden sind Segler älteren Semesters, Enja und ihr Freund Lee drücken den Altersdurchschnitt deutlich nach unten. Nach dem gemeinsamen Essen, zu dem der Segler-Verband freundlcherweise einlädt, haben die Anwesenden kurz die Möglichkeit, ihre Reisen vorzustellen. Fast alle Reisen haben als Ziel das Baltikum, Schweden, Finnland oder St. Petersburg als Ziel gehabt, einige waren in der Nordsee, wenige waren im Atlantik an der Portugiesischen oder Spanischen Küste oder im Mittelmeer. Von „Genuß-Seglern“, die sich für eine Reise ähnlich der Unserigen 3 Monate Zeit genommen haben, bis hin zur 2-Mann Crew, die zum Kaffeetrinken einmal nonstop nach Stockholm und wieder zurück gesegelt ist, ist alles dabei.
Allen Reiseberichten merkt man an, dass die Reisen mit viel Begeisterung geplant und durchgeführt worden sind, und das jedes der meist älteren Seglerehepaare „ihren“ Rhytmus gefunden haben, wie sie ihre Reisen genießen können. Alles in allem ein gemütlcher Abend unter Gleichgesinnten. Schade nur, dass so wenig junge und mittelalte Segler den Weg zu solchen Veranstaltungen finden.