Nachdem wir gestern sooo lange gesegelt sind, kommen wir heute erst allmählich in Gang. Nach dem Frühstück Bilgen lenzen, Toilette schrubben, Vorschiff ausräumen und Segel an Deck trocknen. Ich stelle eine Liste zusammen, welche Seekarten an Bord sind. Christine besorgt einen Mietwagen für die nächsten beiden Tage. Hannes und Robin wollen lieber mit dem Roller die Insel erkunden. Wir zwängen uns zu fünf in den Fiat Punto und los gehts. Unser erstes Ziel ist der „Algar do Carvao“, der Schlot eines erloschenen Vulkans, in dem man 90 m in die Tiefe steigen kann. Das erste Stück beleuchtet noch Sonnenlicht das innere des Vulkans, es ist kühl und feucht, und am Grunde des Schlots befindet sich ein See. Ein bißchen unheimlich, aber faszinierend, der Eingang ins innere der Erde.
Weiter gehts nach „Praia da Victoria“, dem zweitwichtigsten Hafen der Insel. Dort stärken wir uns mit Kaffee und Kuchen, bevor wir nach „Mateus da Calheta“ weiterfahren, wo heute die Stierkämpfe in den Strassen stattfinden. RUMMS, der erste Böller knallt. Der erste Stier läuft durch die Strassen, an einem langen Seil von bis zu sieben Stierbegleitern gesichert. Wir stehen auf der Terasse eines Restaurants. Erschrockenes Geschrei, als der Stier über die 1 m hohe Mauer springt und die Zuschauer hinter der Mauer auch auf die Terasse scheucht.
Danach gibt es zur Stärkung fettige Muräne (Puh!), kaum geniessbar. Dann gehen wir doch lieber weiter ins nächste Restaurant mit Blick auf den Hafen, in dem auch die Stierkämpfer feiern. Steak, Fisch, Meeresfrüchte schmecken uns besser als die fettige Muräne. Dazu je eine Flasche weißer und roter Wein erzeugen eine angenehme Bettschwere. Zurück an Bord vergleichen wir vergnügt die Fotos, die wir heute gemacht haben.
Spruch des Tages: „Wo früher deine Leber war, ist heute eine Mini-Bar“ 🙂