Tschick

Bei leichtem Wind in Richtung Damp

Bei leichtem Wind in Richtung Damp

Über Pfingsten bin ich Martina zum Segeln verabredet. Eigentlich wollten wir schon Freitagmittag nach Strande fahren, aber in den Tagen zuvor schrumpft mein „Frei“-Tag durch weitere Besprechungen in der Firma immer mehr – schließlich hole ich sie erst um 19 Uhr an ihrer Wohnung ab. Am Samstagmorgen regnet es zunächst noch, aber pünktlich nach dem ersten Kaffee bricht der Himmel auf und die Sonne kommt heraus. Noch schnell in Schilksee einkaufen, dann laufen wir aus. Entgegen der Windvorhersage hat der Wind noch nicht gedreht und kommt immer noch aus N, zum Teil sogar mit östlichem Einschlag. Daher nehmen wir zunächst Kurs auf die Schlei. Auf der Höhe von Damp dreht der Wind zurück und wird stetiger. Wie ursprünglich geplant nehmen wir nun doch noch Kurs auf Marstal – wir wollen doch nach Dänemark. Ein herrlicher erster Segeltag bei strahlend blauem Himmel. Trotzdem ist es auf dem Wasser noch kalt, der Nordwind kommt wohl noch direkt aus Spitzbergen.

Ein schöner Abend

Ein schöner Abend

Den Pfingstsonntag verbringen wir in Marstal. Es ist wenig Wind und wir freuen uns auf einen entspannten Tag im Hafen. Vormittags treffen wir Maren und Rolf mit der POLAR. Alte Freunde von Martina, die uns stolz ihr „neues“ Boot zeigen, in dem fast ein komplettes Jahr Arbeit in jeder freien Minute steckt. Deck, Aufbau, alles neu, ein umfangreicher Refit in Eigenarbeit. Die beiden wollen heute in die Schlei und wir sehen den Beiden beim Auslaufen zu. Danach genießen Martina und ich die Sonne im Cockpit. Wir haben beide interessante Bücher dabei, ich zwei Wissenschaftskrimis der ZEIT, und Martina „Tschick“ von Wolfgang Herrndorff, aus dem sie mir immer wieder begeistert, belustigt, berührt ganze Passagen vorliest. Ein wunderbares Buch, das von der ungewöhnlichen Freundschaft eines 14-Jährigen aus bürgerlichen Verhältnissen und einem verwahrlosten jugendlichen Spätaussiedler aus Russland handelt. Abends gibt es Kichererbsen mit Zuccini und Frühlingszwiebeln, kräftig gewürzt mit Curry, Kurkuma, Kreuzkümmel und Ingwer. Oberlecker.

Noch haben wir Wind - später Flaute

Noch haben wir Wind – später Flaute

Wie angesagt, regnet es am Montagmorgen. Nach einem fürstlichen Frühstück (Rührei mit Krabben) machen wir uns langsam klar und als wir die Hafeneinfahrt hinter uns lassen hört es pünktlich auf zu regnen. Leider bleibt es heute grau (und kalt). Zunächst haben wir noch guten Wind und es geht flott voran. Noch sieben Meilen bis Kiel LT, bei 7 kn noch eine Stunde. Noch sechs Meilen bis Kiel LT, bei 6 kn noch eine Stunde. Noch viereinhalb Meilen bis Kiel LT, bei 3 kn noch eineinhalb Stunden. Ohje. Geduld, Geduld. Aber bald geht es nur noch mit 2 kn voran und nach einer Stunde Dümpelei geben wir auf. Motor an. Zurück in Strande gibt es erstmal ein leckeres Fischbrötchen, dann klaren wir auf. Um 19 Uhr sind wir zurück in Hamburg. Meine „kleine“ Pfadfinderin Mara liegt völlig geschafft auf dem Sofa im Wohnzimmer und bekommt nur mühsam die Augen auf, als ich vom Segelwochenende nach Hause komme. Ihr Pfingstlager bei den Pfadfindern war wohl wieder gut…


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