Auf Nach Norden

Sonnenuntergang über Langeland

Sonnenuntergang über Langeland

Bevor wir los können, müssen noch ein paar Dinge erledigt werden. Ein Anruf bei der TK (Versicherungsbescheinigung fürs Studium), ein Anruf bei der Anwältin (wegen Oma’s vermieter Wohnung) und ein Anruf bei einer Wohnungsbau- Genossenschaft (wegen einer möglichen neuen Wohnung) und dann musste Mara noch ins Phönix Center. Auf dem Weg nach Kiel noch rasch ein Stop bei AWN (Petroleum, Schäkel für den Badeanker, neue Softshell Jacke für Mara), dann geht es los nach Norden. In Strande ausladen, einräumen, zum Sky in Schilksee, Großeinkauf (Wasser, Apfelschorle, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Mören, Paprika, Tomaten, Bananen, Tomaten, Pfirsiche, Tomaten, Yoghurt, Aufschnitt, Pesto…). Haben wir Alles? Ein Riesenwagen voll für € 135.

Die Stena Fähre in Rosa

Die Stena Fähre in Rosa

Abmelden beim Hafenmeister, Proviant verstauen, das Stromkabel einsammeln. Die Windvorhersage ist günstig. Wäre doch cool, gleich wieder bis nach Anholt zu segeln, wie im letzten Jahr. Findet Mara auch. Um 16 Uhr sind diel Leinen los, um 17 Uhr ist Kiel Leuchtturm querab, um 20 Uhr passieren wir Keldsnor. Bei W 3-4 läuft es gut. Die Bewölkung reißt langsam auf und beschert uns einen farbenfrohen Sonnenuntergang. Von achtern passiert uns die Stena Fähre, von der untergehenden Sonne in rosa Licht getaucht. Vor dem Nachtblauen Himmel sieht das total unwirklich aus. Wir haben N-setzenden Strom und laufen über Grund zum Teil über 8 Knoten. Um keine Höhe zu verschenken passieren wir die Große Belt Brücke unter dem niedrigen Westteil.

Sonnenaufgang im Samsö Belt

Sonnenaufgang im Samsö Belt

Mara versucht zu schlafen, aber nur mit mäßigem Erfolg. Es sind wohl zu viele ungewohnte Quietsch-, Knarr- und Strömungsgeräusche unter Deck. Hinter Romsö wird es schon wieder hell. Das heißt, ganz dunkel ist es gar nicht gewesen, die ganze Nacht hindurch war eine zartblaue Dämmerung am Nordhimmel zu sehen. Kurz vor 7 Uhr passieren wir Leuchtturm Rosnäs Puller – seit Yachtschulzeiten für mich immer noch „Rübennasen Puller“ – Monty Python lässt grüßen. Beim passieren des Verkehrstrennungsgebietes Samsö Belt spielen wir Fangen mit einem von achtern kommenden großen Tanker, und einem von vorne kommenden Kümo, aber beiden können wir entwischen. Es hat etwas aufgebriest und die guten 4 Bft. sind fast etwas zu viel für die leichte große Genua. Mittags dreht der Wind auf SW und nimmt ab. 5 Knoten, 4 Knoten, dann noch 3 Knoten, da werden die 30 Seemeilen bis Anholt noch ganz schön lang…

In Grenaa angekommen

In Grenaa angekommen

Mara verzieht sich mit Kopfhörern aufs Vorschiff. Im Bus ein bewährtes Mittel gegen Reisekrankheit. Anholt, oder doch Grenaa? Am Wind in Richtung Grenaa laufen wir 6 Knoten, an statt 3 Knoten in Richtung Anholt. Der Wind dreht auf WNW zurück und nun laufen wir mit gleicher Schotstellung nach Norden, also doch Anholt? Als der Wind wieder auf SW zurückdreht entscheiden wir uns endgültig für Grenaa. Als wir dort ankommen, ist der Hafen noch ziemlich leer und wir haben freie Auswahl bei den Boxen. Nachdem unser „Pferdchen“ versorgt ist, suchen wir den nächsten Supermarkt, um für das Abendessen einzukaufen. Bei mir sachen Kopfschmerzen nachdrücklicher bemerkbar, die sich im Laufe des Tages schon angekündigt haben. Vielleicht wird das ja nach dem Essen besser. Es gibt Lachs mit Pellkartoffen und Tsatsiki und eine Riesenschüssel Salat. Nach dem Essen legt sich Mara pappsatt auf die Koje und schläft sofort ein. Ich mache mich noch an den Abwasch, dann habe ich auch nur noch einen Wunsch, ab in die Penntüte. Um 22 Uhr werde ich wieder wach, mir ist total kalt und mit rasenden Kopfschmerzen. Mara ist auch wach und sieht mich erschrocken an. So hautnah hat sie das noch nicht miterlebt. Sie füttert mich mit Ibuprofen und deckt mich mit einer zweiten Decke zu. Ich bin wohl sofort wieder eingeschlafen, aber „Schwester“ Mara wacht noch bis 23 Uhr über ihrem „Patienten“ und kann dann auch beruhigt wieder einschlafen.

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