Nachdem ich die ganze Nacht wie ein Toter geschlafen habe, werde ich um 8 Uhr wieder wach. Mara schläft noch. Ich setze mich ins Cockpit, lese in meinem Krimi und genieße die Sonne. Ich fühle mich noch etwas benommen, aber der Kopf ist wieder OK. Für heute sind W 5, in Böen 6-7 angesagt, und kaum jemand läuft aus. Wir auch nicht. Die mutigen setzen das Großsegel ungereftt, die ängstlichen das Großsegel mit zwei Reffs. Aber die meisten bleiben heute im Hafen. Nachdem Mara wach geworden ist, frühstücken wir gemütlich im Cockpit mit Dänischer Leberpastete. In Dänemark muß das irgendwie sein und ich vermisse „Sissy“, unsere Hündin, die wir 10 Jahre lang gehabt haben, die unter dem Tisch liegt und bei dem Geruch die Nase hochgereckt hätte, „Was hast Du da Leckeres? Ist das vielleicht auch für mich?“
Bis wir mittags einen Ausflug in die Fußgängerzone von Grenaa machen, ist es irgendwie schon 12 Uhr geworden. Dabei haben wir außer Duschen und Nichtstun gar nichts gemacht. Wir bunkern etwas Geld bei der Bank, und Kuchen für heute nachmittag und Brötchen für morgen früh beim Bäcker. Einige Zeit verbringen wir vor dem grottenlangsamen WLAN hier in Grenaa und füttern unseren Blog, waschen zwischendurch ab, Mara macht aus den Resten von gestern ein leckeres Bauernfrühstück, während ich auf Photomotivsuche durch den Hafen schlendere. So häßlich ist es doch in Grenaa gar nicht, wie „Digger“ Stefan Boden geschrieben hat. Zwei wunderschöne Klassiker liegen bei uns am Steg. Und eine steinerne Entenmami mit zwei Küken finde ich in der Nähe des Hafenmeisterbüros.
Nach dem Essen macht Mara eine Photosafari auf die Mole und an den Strand südlich des Hafens, während ich abwasche und aufklare. Doris und Heiner mit der ENTE sind heute in Korshavn, morgen wollen sie vielleicht nach Sejerö. Marina und Uwe mit der ALAYA sind schon in den Schwedischen Schären. Vielleicht kreuzen sich unsere Wege irgendwann.


