The Day After

LAGOM von Bernd Petrick, eine Lady Helmsman GT

LAGOM von Bernd Petrick

Morgens um 5:30 Uhr sind die ersten aus „meiner“ Klasse zurück, RATZFATZ3, MANDALEY, GLORIA und BLUR. Als ich morgens um 9 Uhr eine erste Runde durch den Hafen drehe, sind auch LAGOM (Lady Helsman GT) und MAREN E. (Sweden Yachts 340) eingelaufen, auf KAROLINA IV (Avance 36) muss ich noch eine Stunde warten. Mit Bernd Petrick und der LAGOM habe ich mich im letzten Jahr am zweiten Tag in der Flaute vor der Großen Belt Brücke herum geschlagen und Timo Schmidt mit der MAREN E. ist wie ich aus dem KYC und hat sein Boot in Strande liegen. Bernd von der LAGOM strahlt über das ganze Gesicht als ich frage, ob er Spaß gehabt hat. Müde, naß, erschöpft, aber überglücklich im Ziel zu sein. Timo von der MAREN E. gibt zu, dass er völlig fertig ist. Aber auch bei ihm das gleiche zufriedene Lächeln im Gesicht, diesmal habe ich es geschafft. Der Spi-Gang bis zur Gr0ßen Belt Brücke mit Böen bis 28 Knoten (6-7 Bft.), dann den Reach-Gang bis Fyns Hoved, die Kreuz bis zum Kleinen Belt und am Ende den flauen Vor-dem-Wind gegen den Strom bis ins Ziel.

Kollege Hasso (links) und Peter (rechts)

Kollege Hasso (links) und Peter (rechts)

Mein Appetit ist wieder da und ich frühstücke genüßlich mit Bratwürstchen und Kartoffelsalat. Mittags treffen wir uns bei Peter Kohlhoff auf der GLORIA. Hasso, ein Arbeitskollege von mir vom DNV GL, der mit seinem 15er Jollenkreuzer das SilverRudder bestritten hat, Volkmar mit seiner Grand Soleil 43, Mathias mit seiner FF 110 und Martin mit seiner First 235. Peter braucht erstmal ein ordentliches Frühstück, und bei einer großen Pfanne Spiegeleiern mit Tee, Kaffee und später auch diversen Irischen Whiskys wird die Wettfahrt im Cockpit der GLORIA im Sonnenschein von allen noch einmal nacherlebt. Wie ist es gelaufen? Wo war es gut? Wo habe ich was verpennt? Wie kann ich das noch besser machen? Für mich ist es fast so, als wäre ich mit dabei gewesen, habe ich doch die meisten Situationen nur auf dem Tracker verfolgen können.

Der gekenterte Tri nach der Bergung

Der gekenterte Tri nach der Bergung

Während Peter und Mathias in den Böen (nur) je einen Spinnacker/ Gennacker zerlegt haben, liegt bei den Mehrrumpfbooten das Wrack eines gekenterten Dragonfly an der Mole. Mast ab, Steuerbord- Schwimmer in drei Teile zerbrochen. Ob das passiert ist, während er gekentert immer wieder auf den Grund geschlagen ist? Oder erst beim Bergen? Sieht schlimm aus. Abends Grillparty mit Siegerehrung am Meeting-Point. Der Bürgermeister von Svendborg verrät, dass man im nächsten Jahr die Anzahl der Teilnehmer nicht schon bei 300, sondern erst bei 400 beschränken werde, etwas mehr würde wohl schon noch gehen. Nach 12 Teilnehmern in 2012, 100 in 2013 und 200 in 2014 eine irre Entwicklung, die das SilverRudder genommen hat.

BLACK MAGGY, Kompositrakete von Wolfram Heibeck - www.spezialbootsbau.de

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In fast allen Klassen haben Deutsche Segler gewonnen. Aber es scheint auch, dass die klassischen Dänische Yachten, wie die „Ylva“ oder die „Molich X“, oder etwas weniger extrem wie die „Lady Helmsman“ oder „Luffe 37“ heute keine Chance mehr auf den Sieg haben. In fast allen Klassen haben Boote gewonnen, die im Design den heutigen Volvo Ocean Racern, den Open 60 oder den Open 40 angelehnt sind. Kurz, breit, flach, superleicht, viel Segelfläche, mit tiefem Kiel und Doppelruderanlage. Selbst auf dem Kreuzkurs haben sie nicht (oder kaum) verloren gegen mehr konservative Designs. Eine Ausnahme in der Kielboot „Small“ Klasse, dort gewann Franz Schollmeyer mit einer Esse 850, einem vergleichsweise schmalen Binnenseerenner gegen die Konkurrenz.

Mehr über BLACK MAGGY hier:   YACHT TV – Kompositrakete aus Hooksiel

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