Anholt Challenge

Los geht's!

Los geht’s!

Eigentlich wollte ich ja die Schleimünde-Anholt-Challenge mitsegeln, aber für den Sonntag sind schon so gute Wetterbedingungen angesagt, dass ich am Sonntagmorgen meine eigene Challenge ab Strande segele. Um 8:05 Uhr auslaufen in Strande, um 9 Uhr ist Kiel LT querab. Richtung Keldsnor ist mir zu platt vor dem Laken, da nehme ich lieber den Weg durch die Marstal und Rudköbing Rinne. Hinter Marstal weht es ordentlich, wie so häufig in dieser Ecke. Und hinter der Brücke bei Rudköbing hat es sich wieder beruhigt.

Bestes Wetter im Großen Belt

Bestes Wetter im Großen Belt

Meine Gedanken schweifen ab, zu der Studie für German Tanker, die ich gerade noch fertig gemacht habe. Wenn ich Zeit auf Anholt habe, werde ich noch eine weitere Variante untersuchen. Und zu meiner kleinen Freibeuterin, die zuerst mit nach Norwegen kommen wollte, jetzt doch abgesagt hatte und nun traurig ist. Schon um 17 Uhr bin ich an der Großen Belt Brücke, es läuft gut. Zwischen Romsö und Rosnäs Puller steht eine unangenehme Welle, sieht fast aus wie Strom gegen Wind. Kann das sein? Ich hatte vorher überlegt, bei gutem Wind gleich bis Läsö durchzusegeln, aber in der Nacht fällt es mir schwer das anzugehen. Soll es morgen nicht auch wieder windiger werden? Vielleicht ist Anholt doch ein gutes Ziel, auch wenn ich schon früh da sein werde.

Mitternacht

Mitternacht

In der Nacht wird es gar nicht dunkel. Um Mitternacht steht noch ein farbenfrohes orangefarbenes Leuchten am Nordhorizont. Habe ich, glaube ich, noch nie so kräftig gesehen. Der Wind wird mehr und ich stecke das 1. Reff ins Großsegel. Als es langsam wieder heller wird denke ich, die Müdigkeit hat mich genarrt, eigentlich war das Reff wohl doch noch nicht notwendig. Der Wind raumt weiter und ich muss sogar vor dem Wind kreuzen. Ein ziemliches rumgeeier. Gut, dass ich mich für Anholt entschieden habe und nicht noch ein paar Stunden weiter muss bis Läsö. Um 5:25 Uhr passiere ich die Süd Untiefentonne vor der Insel. Vor dem Hafen die Segel runter. Direkt vor der Einfahrt bleibt der Motor stehen, Hurra! Schnell die Fock nochmal hoch. Vor dem Wind in den Hafen und am Wind zwischen dem ersten und zweiten Schwimmsteg hinein, dann die Fock weg. Zum Glück ist noch viel Platz im Hafen. Die angedachte Boje bekomme ich nicht zu fassen, und so drückt mich der Wind längsseits an den Ponton. Die Norwegische Crew von nebenan ist schon wach und nimmt die Leinen an. Glück gehabt. Schnell aufklaren, Frühstücken und ein Stündchen in die Koje.

Dieser Beitrag wurde unter 2016 Sabbatical abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.