Kon-Tiki und Fram Museum

Das Balsaholzfloß "Kon-Tiki"

Das Balsaholzfloß „Kon-Tiki“

Zwei Tage haben wir noch zusammen in Oslo, bis Walter abreist. Miri und Mimi nutzen die Gelegenheit uns in Oslo zu besuchen und wir wollen zusammen in einige der Museen auf Bygdöy gehen. „Kon-Tiki Museet“, „Frammuseet“ und das „Norsk Maritimt Museum“ haben wir uns überlegt. In allen der drei Museen bin ich schon ein- oder mehrmals gewesen, aber das ist zum Teil schon sehr lange her. Das Kon-Tiki Museum zum Beispiel muss irgendwann neu gebaut worden sein, seit ich da war. Ich kann mich wohl an das Balsa Floß erinnern, nicht aber an Exponate zu den „Ra“ und „Tigris“ Expeditionen. Bemerkenswert, das Thor Heyerdahl schon so früh Völkerverständigung und internationale Kooperation ein Anliegen war. Die Crew der „Ra“ beispielsweise kam aus Norwegen (er selbst), aus Ägypten, Tschad, Italien, USA, Mexiko und der Sowjetunion. Besonderen Eindruck macht auf mich der Ausspruch von Thor Heyerdahl, der im Eingansbereich angebracht ist, „Borders? I have never seen one. But I have heared they exist in the minds of some people.“ Ich wünschte, es würde auch heute mehr solcher charismatischer Menschen geben, die Grenzen überwinden und nicht Grenzen dicht machen wollen.

Das erste Polarforschungsschiff "Fram"

Das erste Polarforschungsschiff „Fram“

Im Fram-Museum waren wir vor gar nicht so langer Zeit mit der Familie, auch wenn ich nicht mehr genau weiß, in welchem Jahr. Jedenfalls hat Enja damals viele Fotos von der „Fram“ und von Exponaten gemacht, aber auch dieses Museum ist gründlich neu gestaltet worden. An die „Göya“ und die Ausstellung zur Entdeckung der Polargebiete kann ich mich gar nicht erinnern, aber vielleicht hatten wir im Rahmen der Stadtrundfahrt damals nicht genug Zeit. Spannend, dass die „Fram“ von Colin Archer entworfen und auch auf seiner Werft gebaut worden ist. Bestimmt das erste Spezialschiff der Welt. Wenn auch aus Holz gebaut, aber dennoch extrem Eisverstärkt, und mit Ruder und Propeller, die in separaten Schächten nach oben gezogen werden konnten, um im Eispress nicht beschädigt zu werden. Wenn man sich den Ehrgeiz der damaligen Abenteurer und Wissenschaftler vor Augen führt, die letzten weißen Flecken auf den Landkarten zu erkunden frage ich mich, welche Ziele zukünftige Abenteurer der heutigen Jugend wohl haben werden. Die Drift der „Fram“ durch das Polareis war mit einer Reisedauer von 3-5 Jahren veranschlagt worden. Einmal zum Planeten Mars und zurück?

RS "Rednings Selskapet" in Norwsegen

125 Jahre „Rednings Selskapet“ in Norwsegen

Das Schifffahrtsmuseum glänzt durch schön und großzügige Räumlichkeiten. Top-aktuell eine Sonderausstellung zum Plastikmüll in den Ozeanen und in der Abteilung „Seenotrettung“ wird ebenso aktuell die Problematik der Flüchtlinge im Mittelmeer aufgegriffen. In einer Ecke im Untergeschoß finde ich sogar ein Exponat zum „Triality Projekt“ von DNV, dem ballastlosen Tanker. Ein Projekt, dass wir bei DNV GL gerade wieder aufnehmen wollen. Am Ende des Tages sind wir alle einigermaßen müde und geschafft und trotten langsam zur SNAEDIS zurück. Damit die Mädels wieder gut versorgt nach Drammen fahren können, macht Walter noch eine große Portion Pilz-Risotto. Da hat sich doch der Ausflug nach Oslo für die Beiden gelohnt.

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