Einhandsegeln

"Einhandsegeln" von Stephan Boden

„Einhandsegeln“ von Stephan Boden

Gestern war ich auf der Hanseboot und bin durch die Hallen geschlendert. Genausowenig wie an einem Bücherladen, kann ich am Stand von Delius Klasing vorbeigehen. Dort liegt auch das neue Buch EINHANSEDELN von „Digger“ Stephan Boden. Schon sein erstes Buch habe ich gerne gelesen. Er schreibt gut, ich mag seinen Stil, und das Einhandsegeln ist ja, seit wir die SNAEDIS haben, sowieso „meins“ geworden. Ich habe einige Bücher über das Einhandsegeln, den Klassiker von Henderson, da geht es aber mehr um Ozeanpassagen, oder den Bildband zum Observer Singlehand Transatlantic Race (OSTAR).

Das neue Buch von Stephan wendet sich an einen völlig anderen Leserkreis. Stephan will den Ostseesegler ansprechen, den normalen Segler von nebenan ermutigen es doch einfach mal auszubrobieren, wenn kein Mitsegler da ist, oder auch einfach mal so. Weil es so unglaublichen Spaß macht, auch mal alleine unterwegs zu sein. Er beschreibt anschaulich, wie man die üblichen Manöver auch alleine ausführen kann, und spart dabei nicht daran, von eigenen Mißgeschicken zu berichten. Und immer wieder der Hinweis (oder auch der dringende Rat), sich genug Zeit zu lassen, sich mehr Zeit zu nehmen für Manöver, langsam zu machen, wenn man alleine unterwegs ist. Darüber hinaus gibt er Tips zur idealen Bootsgröße und zu sinnvollen Anpassungen von Ausrüstungsdetails an das Einhandegeln.

Mir hat das Buch viel Spaß gemacht, ich habe es gleich gestern Abend bis viel zu spät in einem Rutsch fast ganz durchgelesen. In vielen Schilderungen habe ich mich selber wieder erkannt und mir bei meinen Einhandmanövern über die Schultern geschaut. Viele Ausrüstungsdetails, die Stephan beschreibt, sind auf der SNAEDIS schon vorhanden, der Voreigner war nämlich auch oft mit seinem Boot einhand unterwegs. Und in den acht Jahren, in denen ich einhand mit der SNAEDIS unterwegs bin, habe ich sicher auch schon alle Fehler gemacht, die Stephan in seinem Buch beschreibt. Man lernt wohl doch am meisten aus seinen Fehlern. Wer es also auch einmal „allein, aber nicht einsam“ ausprobieren will, dem wird das Buch viel Freude machen. Well done, Stefan.

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