HR Tag 3: Trondheim und „Kjeungskjær Fyr“

Blick von der Badeanstalt hinüber zum Ila Kai

Morgens bin ich wieder um 5:30 Uhr wach. Stockdunkel draußen, und es schneit wie verrückt. Etwas später legen wir in Trondheim an. Schnell aufgestanden und geduscht, kurz nach 7 Uhr sitze ich schon beim Frühstück. „Um 10 Uhr verlegen wir zu unserem regulären Liegeplatz“, wird beim Frühstück durchgesagt. Wegen des Wetters liegen wir nicht am Hurtigrutenkai, sondern am Ila Kai etwas weiter außerhalb. Das ist ja prima, dann gehe ich jetzt gleich in die Stadt und kann ein paar Fotos machen, wie die NORDKAPP verholt und anlegt.

Alle Yachten liegen noch im Wasser

Vom Ila Kai aus stapfe ich durch den Schnee in Richtung Stadtzentrum. Als erstes komme ich dabei an einem Yachthafen vorbei. Fast alle Boote noch im Wasser, aber alle schön abgedeckt mit einer Plane. Richtig kalt wird es hier wohl nicht im Winter. Vorbei am Hafenbecken für die Schnellfähren und dann am Hautbahnhof über eine Fußgängerbrücke über die Gleise in die Innenstadt. Die Geschäfte haben noch geschlossen, es sind nur wenige Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Im Zickzack gehe ich durch die Einkaufsstraßen zum Nidaros Dom. Ein imposantes Bauwerk! Als ich neulich zu Modellversuchen in Trondheim war, hatte ein Klassenkamerad mir auf facebook geschrieben, dass er dort vor einiger Zeit gesungen habe. Thomas ist Tenor geworden.

Historische Häuser am Ufer der „Nidelva“

Am Ufer der „Nidelva“ gehe ich Richtung Hafen zurück, komme an der „Gamle Bybro“ vorbei und finde am „Nedre Elvehavn“ das Restaurant, in dem wir neulich gegessen haben und die Bar, in der mir der Gin-Tonic nach den diversen Bieren zum Essen fast den Rest gegeben hat. Wie in vielen Hafenstädten hat man dort auf dem ehemaligen Werftgelände neue, attraktive Wohnungen, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten geschaffen. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Hurtigrutenkai.

Ehemaliges Werftgelände

Am Kai liegt noch eine weiteres Schiff der Hurtigruten, die VESTERALEN. Prima, denke ich mir, dann kann ich das Schiff noch anschauen, bis die NORDKAPP hier ist, aber die VESTERALEN legt gerade ab. Dafür ist unser Schiff schon auf dem Wege hierher. Die Hurtigruten-Schiffe haben ihre Gangway und ihre Laderampe(n) alle auf der Backbordseite, und so muss der Kapitän hier rückwärts einparken. Nun kann ich mir auch vorstellen, dass das heute morgen im dunkeln, bei dem starken Seitenwind und Schneefall vielleicht etwas zu „demanding“ war.

Die Landschaft wird winterlicher

Pünktlich zum Mittagessen legen wir ab. Ich hole mir einen Teller italienische Vorspeisen, dann einen Teller Fischsuppe und etwas Nachtisch. Alles sehr lecker. Und so viel Auswahl, dass ich gar nicht auf die Idee komme, ich müsste ALLES probieren. Draußen auf dem Fjord erwarten uns verschneite Berge im Sonnenschein. Auf Deck 5 vorne vor der Brücke ist es ganz schön windig. Und in der Düse unter der Brückennock sind bestimmt noch ein bis zwei Windstärken mehr. Fast weht mir meine Mütze weg, die ich schon seit 30 Jahren mit auf See nehme!

„Kjeungskjaer Fyr“

Nachmittags kommen wir am meist fotografierten Leuchtturm „Kjeungskjær Fyr“ der Reise vorbei und hören einen Vortrag über den Sternenhimmel und Sternbilder: der „Große Wagen“ bzw. die „Große Bärin“, der Nordstern, der „Kleine Wagen“, der Himmelsjäger „Orion“, der „Löwe“, der „Stier“ und die „Cassiopeia“ (oder das Himmels-„W“). Weiter, wo die hellsten Sterne zu finden sind, „Sirius“, „Riegel“, „Aldebaran“, „Betigeuze“, „Capella“, „Procyon“, „Castor“ und „Pollux“. Als wir damit fertig sind queren wir einen ungeschützten Teil offene See und bis zum Abendessen ziehe ich mich in meine Koje zurück und mache ein Nickerchen.

Später am Abend legen wir kurz in Rørvik an. Dunkel, Schneeschauer, sieht sehr ähnlich aus wie die Pier von Kristiansund. Da brauche ich nicht unbedingt raus, denn viel Zeit ist eh nicht bei diesem Halt.

Dieser Beitrag wurde unter 2017 Nordlicht+Sterne abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.