HR Tag 5: Tromsø und „First Light“

Eine der vielen Brücken, die wir passieren

Die Stopps in der Nacht in Stokmarknes, Sortland und Risøyhamn verschlafe ich. Während wir in Harstad liegen weckt mich ein „unorganisches“ Geräusch. Ich glaube, das waren quietschende Festmacher. Es schneit immer noch – dann werde ich wohl auch keine Polarlichter verpasst haben. Vormittags klart es auf und bei blauem Himmel, aber zwischendurch auch in Schneeschauern, haben wir eine tolle Fahrt durch die Fjorde Nordnorwegens in Richtung Tromsø. Leider zieht es sich wieder zu, als wir uns Tromsø nähern. Auch hier gibt es „fliegende Inseln“ – das Grau des Himmels und das Grau des Wassers gehen nahtlos ineinander über.

Die Berge werden immer höher…

Vormittags ist im Konferenzraum ein kurzer Vortrag über die Reisen der FRAM. Nicht der historischen FRAM, sondern die Reisen des Hurtigruten Expeditionsschiffes FRAM. Grönland, Island, Spitzbergen wenn bei uns Sommer ist, und Patagonien und die Antarktische Halbinsel wenn dort unten Sommer ist. Die MIDNATSOL fährt wohl auch einige dieser Reisen, aber nicht ganz so weit ins Eis hinein, wie die FRAM. Dann kommt natürlich auch noch ein Hinweis auf die neuen Explorer Schiffe ROALD AMUNDSEN und FRITJOF NANSEN – na, die kenne ich ja bestens. Zumindest den Unterwasserteil…

Die NORDKAPP in Tromsø

In Tromsø haben wir über vier Stunden Aufenthalt. Genügend Zeit, einmal zur Eismeerkathedrale („Ishavskathedrale“) hinüber zu gehen und von der großen Brücke ein paar Fotos der Kathedrale und von der Stadt zu machen. Man muss wirklich jede Chance für ein Foto nutzen, denn eh man sich versieht, schneit es schon wieder und die Sicht ist weg. Auf dem Rückweg bummele ich durch die Haupteinkaufsstrasse und entdecke die Galerie „Lone Slydahl“ mit wunderbaren Bildern mit Fjord- und Nordlichtmotiven. Mal überlegen, ob sich in meiner neuen Wohnung nicht noch ein Plätzchen für so ein Gemälde findet. Auf dem Rückweg zum Hurtigrutenkai ist es schon ziemlich dunkel geworden, aber plötzlich liegt die Eismeerkathedrale im goldenen Schein der zwischen den Wolken untergehenden Sonne. Ich muss ganz schön heranzoomen und dann 1/60-tel Sekunde aus der Hand? Zwei Fotos mache ich freihändig, bei den nächsten beiden stütze ich mich lieber ab.

Die Eismeerkathedrale im Abendlicht

Nachdem wir Tromsö verlassen haben erfolgt der erste „Nordlichtalarm“. Alle stürzen an Deck. Die ersten kommen schon wieder von oben, es sei nichts zu sehen. Tatsächlich kann man Backbord achteraus einen leichten Schimmer erkennen, ein schwaches Nordlicht, das die Wolken von oben beleuchtet. Na, das habe ich aber ganz anders in Erinnerung von der Arktis-Reise mit der FREYDIS vor 30 Jahren. Allerdings hatten wir auch sternenklare Nächte und kein Licht an Deck außer einer rot-gedimmten Kompassbeleuchtung. Kein Vergleich zu der Festbeleuchtung hier achtern auf Deck 7. Immer mehr Bewölkung zieht auf und in der Nacht schneit es mal wieder.

Dieser Beitrag wurde unter 2017 Nordlicht+Sterne abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.