HR Tag 6: In die Barentssee

Winter-Wonder-Land

Die Stopps in der Nacht verschlafe ich wieder. Hammerfest schaue ich kurz aus dem Fenster, sieht aus wie die meisten Piers hier oben, dunkel ist es eh noch. In Havøysund dagegen ist es allmählich hell, ein Fischer läuft gerade aus und ein Rundblick von Deck 7 lohnt sich. Weiter geht es durch den „Magerøysundet“ nach Osten. Schneebedeckte, schroffe Berge, Wechsel zwischen Sonne und Schneeschauer, eine tolle Landschaft. Fast schon wie Spitzbergen, nur das dort die Berge noch höher und schroffer sind und Gletscher bis ans Wasser reichen (jedenfalls vor 30 Jahren).

Der Kleine weist uns den Weg 😀

In Honningsvåg haben wir dreieinhalb Stunden Aufenthalt. Von hier aus gehen die Ausflüge zum Nordkap und das Schiff ist wie verwaist. Einige wenige machen sich zu Fuß auf, den kleinen Ort zu erkunden. Die Sonne scheint und es ergeben sich viele schöne Motive mit der NORDKAPP, Fischerbooten und den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Zwischen den Häusern kann ich einen kleinen Leuchtturm sehen, der oben auf einem Felsen hockt. Ob man da hinkommt? Ich suche eine Stelle mit Sonne im Rücken, um ihn zu fotografieren. Auf dem Rückweg kommt mir unsere Reiseleiterin Margit entgegen, sie lacht, hier würde sich ja sonst nie jemand hin verirren!

NORDKAPP in Honningsvåg

Nachmittags geht es weiter und die See wird etwas holprig. Och manno, gerade heute Abend, an dem die Küche ein Buffet mit Spezialitäten aus Nord-Skandinavien anbietet. Vor dem Essen lege ich mich lieber noch mal hin und mache ein Nachmittagsschläfchen. Während der Vorspeise, der Suppe und dem Hauptgang ist noch alles paletti, aber als ich vor dem Nachtisch stehe habe ich das dringende Bedürfnis, mich jetzt sofort unverzüglich wieder hinzulegen. Im nächsten Hafen klebe ich mir ein Knopf ans Ohr, ziehe meinen Schlafanzug an und gehe in die Koje. Mein ehemaliger Arbeitskollege Oliver schreibt mir auf Facebook, „Ich erinnere mich. Freie Barentssee ab der nördlichsten Ecke. Da ging es damals bei uns auch zur Sache. Viel Spaß!“ Haha, so schlimm war es ja noch gar nicht, aber mein Magen wollte partout ins Bett. Und ich habe alle weitere Schaukelei wie ein Baby verschlafen.

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