HR Tag 8: Jaaaa! Nordlicht!

Das erste Nordlicht! – auf einer Hauswand

Heute haben wir in Hammerfest einen etwas längeren Aufenthalt, so dass man mal wieder etwas weiter durch eine Stadt stromern kann. Ja, Hammerfest ist eine Stadt, etwa 10.000 Einwohner, sogar die nördlichste Stadt auf unserem Planeten, liegt auf dem gleichen Breitengrad wie das nördliche Alaska oder Sibirien. Der Hurtigruten Anleger befindet sich fast in der Stadtmitte. Erstmal nach rechts, da liegt dann irgendwo die „Hammerfest Kirke“. Leider steht die Sonne so, dass die Kirche im Schatten liegt. Danach in einem kleinen Bogen durch das Stadtzentrum und langsam wieder zurück.

„Nordlysfanfare“ (c) Eva Arnesen

Halt stopp! Auf der anderen Straßenseite ist eine Galerie mit vielen Nordlandmotiven. Ich glaube ein neues Bild passt noch in die neue Wohnung… aber gekauft wird erst etwas, wenn ich mal drin gestanden habe. Eins, zwei, drei tolle Bilder mit Nordlichtmotiven könnte ich sofort mitnehmen. Eva und Knut Arnesen betreiben die „Galleri Syvstjerna“ in Hammerfest, sie hat alle diese Bilder gemalt, erklärt mir Knut. Eines hat es mir besonders angetan, „Nordlysfanfare“ heißt es wohl und zeigt sieben Schwestern am Firmament, die das Nordlicht halten. Das Original ist viel zu groß für meine kleine Wohnung, aber man kann es auch etwas kleiner als Druck bekommen.

Wer sieht das kleine rote Fischerboot?

Nach dem Mittagessen geht es weiter in Richtung Tromsø. Sonnig, blauer Himmel, ein paar Wolken, man weiß gar nicht, wohin man zuerst schauen soll. Aber bitterkalt ist es an Deck. Noch als wir beim Abendessen sitzen, der erste „Nordlichtalarm“. Noch soll es schwach sein, Backbord achteraus. Alex spring nicht sofort auf, dann können wir wohl auch erst noch den Nachtisch aufessen. Dann aber nix wie rein in die warmen Klamotten und nach achtern auf Deck 7. Jaaaaa! Deutlich ziehen grau-grünliche Streifen über den Himmel, schräg über das Schiff. Je nach Stärke des Nordlichtes muss ich zwischen 15 Sekunden und 30 Sekunden belichten. Entweder stütze ich die Kamera auf der Reling ab, oder ich lehne die Kamera-Hand seitlich gegen eine Aufbauwand. Die ersten Aufnahmen zeigen ein grünlich-rötliches Nordlicht, mit viel mehr Farben als das Auge dies im Dunkeln sehen kann. Im Laufe des Abends verschwindet das rot und das Nordlicht ist nur noch grün. Heute stört der Seegang kaum, nur an der Zick-Zack-Spur der Sterne kann man sehen, dass man frei Hand doch nicht ganz still halten kann. Zwischendurch immer mal wieder in die Kabine um die Aufnahmen zu kontrollieren und die Finger wieder aufzutauen. Da bin ich ja mal gespannt, wie Alex’s Profi-Aufnahmen geworden sind. Er hat uns einen Link zu seinem Blog gegeben, wo wir seine Aufnahmen dieser Reise ansehen und herunterladen dürfen.

Heute Chance auf Nordlichter 😀

Kurz vor Mitternacht erreichen wir Tromsø. Mexi hat mich gebeten, „ihr“ Häuschen zu grüßen. Mexi hat drei Jahre in Tromsø gelebt und etwas außerhalb, nördlich der Stadt auf der Festlandseite, gewohnt. Oh Mexi, da gibt es aber sehr viele Lichter! Ich hoffe, Dein Häuschen hat die Grüße erhalten. Am Kai warten schon drei Busse, die uns zum Mitternachtskonzert in der „Ishavskathedrale“ bringen. Die Eismeerkathedrale besteht aus dreieckigen Elementen, den Holzgestellen zum trocknen des Stockfisches nachempfunden. Kerzenleuchter sorgen für ein stimmungsvolles Licht, und die Akustik in der Kirche ist wirklich phänomenal. Ein Trio, bestehend aus Bariton, Violoncello und Klavier bzw. Orgel, spielt skandinavische religiöse- und Volkslieder. Wunderschön! Bis wir wieder zurück an Bord und in der Koje sind, ist es allerdings schon 2 Uhr morgens. Das wird eine kurze Nacht. Morgen früh um 6 Uhr geht der Wecker, um rechtzeitig für den Vesterålen-Ausflug fertig zu sein.

Sammlung von Nordlicht-Fotos von unserem Lektor Alexander Kerste, und der Link zu seinem Nordlicht-Video

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