AAR Skipper-Einweisung

Die „Kuh“ nach dem Segeln in Düsternbrook

Auf der geplanten Atlantik-Reise werden eine Reihe Skipper mit der „Kuh“ unterwegs sein, die noch nie auf dem Schiff gesegelt sind. Am Freitag, den 12. Mai ist eine Einweisung der neuen Skipper geplant. Drei Yachtschüler sind dabei, um uns die Technik der „Kuh“ zu erklären. Profilvorstag, losnehmbares Kutterstag, Babystag, die Fallwinschem an Deck um den Mast herum, die übrigen Strecker am vorderen Niedergang, die großen Winschen im vorderen Arbeistcockpit, weiter achtern Großschot, Traveller, Backstagen, die Hydraulik für Kicker, Unterliek und Achterstag, das Elektrik- und Motorpaneel am Steuerstand. Danach geht es unter Deck, die Schalttafel und Elektronik am Kartentisch, Seeventile, Tanks, Maschine. Die drei machen das gut, aber das dauert eine Weile und mit elf Skippern unter Deck kann man kaum etwas sehen. Für mich nicht so tragisch, ich werde im Sommer ja noch 14 Tage mit der Jugendabteilung auf der „Kuh“ unterwegs sein, dann habe ich noch Zeit die Innereien und Besonderheiten des Schiffes kennen zu lernen.

Fischbrötchen-Pause in Möltenort

Nun soll es aber auch noch aufs Wasser gehen, denn einer der Skipper-Aspiranten muss heute schon seine „Trimmerlaubnis“ ablegen, da er ab dem nächstem Wochenende den ganzen Sommer auf Reisen sein wird und keine Möglichkeit mehr hat, die Prüfung später zu machen. Wir laufen aus, setzen Segel (G2 und Großsegel) und segeln ein Stück aus der Förde hinaus. Klaus, der Vorsitzende unseres Schifferrates möchte einen Vorsegelwechsel auf die G3 sehen. Mit dem Profilvorstag lassen sich die Vorsegel schön ineinander wechseln. Danach noch ein Reff ins Großsegel. Nach gut einer Stunde und einigen weiteren Manövern zum warm werden segeln wir zurück, um Heiner abzuholen. Heiner ist ebenfalls Mitglied unseres Schifferrates und als langjähriger Schiffer des „Peter von Danzig“ und mit drei Atlantiküberquerungen einer der erfahrensten Segler des KYC und des ASV. Auf einigen seiner Patentfahrten vor der Schifferprüfung auf dem damaligen stählernen und motorlosen „Peter von Danzig“ (heute „Peter von Seestermühe“) war ich 1984 dabei. Zu zweit werden Klaus und Heiner die Prüfung abnehmen. Ablegen in Düsternbrook, einige Mann-über-Bord Manöver, Anlegen unter Motor in Möltenort. Das hat den Schifferrat noch nicht überzeugt. Nochmal Ab- und wieder Anlegen. Kurze Pause mit Fischbrötchen. Ablegen unter Segeln, draußen auf der Förde segeln mit blockiertem Ruder, d.h. Steuern und Manöver nur mit den Segeln. Danach den Spinacker setzen und wieder bergen, mehrere Aufschiesser an einer Fahrwassertonne. Dann geht es zurück auf den Liegeplatz.

Skipper-Einweisung auf der Förde

Seglerisch hat der Aspirant überzeugt, aber was die Führung der 10-köpfigen Crew angeht, damit ist der Schifferrat überhaupt nicht einverstanden. Die anderen Skipper-Aspiranten sehen sich betroffen an. Ob es jedem von uns genauso oder ähnlich ergangen wäre? Die meisten von uns sind ja immer nur mit kleinen Crews unterwegs, als Ehepaar oder Familie. Die wenigsten haben Erfahrung mit Crews von 10-12 Personen. Nachdem der Schifferrat dem Aspiranten mitgeteilt hat, dass er nicht bestanden hat, treffen wir uns im „Store“ der Schulungsgruppe zur Nachbesprechung, auf der Klaus und Heiner noch einmal ihre Erwartungen und Anforderungen erläutern. Wie es denn sonst mit den Anmeldungen und den Qualifikationen der Crews für die 19 Etappen der Atlantik-Reise aussieht, will ich wissen. Bislang habe der Schifferrat nur die Crewlisten von neun Etappen, erklärt Heiner. Viele der Listen seien jedoch unvollständig ausgefüllt, sodass der Schifferrat bislang nur ein „ok“ für zwei der Etappen geben würde. Alle anderen Crews könne man auf Grund fehlender Angaben zu Qualifikationen, Alter und Fitness im Moment gar nicht abschließend beurteilen. Oh…

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.